FAQ
FAQs
Endokrine Orbitopathie (EO) und Morbus Basedow sind Autoimmunerkrankungen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen können, aber mit den richtigen Informationen und Unterstützung lassen sie sich wirksam behandeln.1 Unabhängig davon, ob Sie vor Kurzem die Diagnose erhalten haben, mit den Symptomen zurechtkommen oder jemanden betreuen, bei dem dies der Fall ist, möchten Sie vielleicht mehr wissen. Hier finden Sie einige häufig gestellte Fragen, die Ihnen helfen sollen, EO und Morbus Basedow besser zu verstehen.
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Was ist endokrine Orbitopathie (EO)?
Endokrine Orbitopathie, abgekürzt als EO, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise das Gewebe um die Augen herum angreift, was zu Entzündungen und Schwellungen führt.1 Dies kann zu Symptomen wie hervortretenden Augen, Doppeltsehen, Augenschmerzen und in schwereren Fällen sogar zum Verlust des Sehvermögens führen.2,3
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Was sind die Symptome von EO?
Zu den häufigen Symptomen von EO gehören vorgewölbte Augen (Proptosis), Rötung, Trockenheit, Reizung, tränende Augen, Lichtempfindlichkeit, Doppeltsehen und in einigen Fällen Schwierigkeiten, die Augen zu bewegen.1 In schweren Fällen kann EO zum Verlust des Sehvermögens führen, wenn der Sehnerv betroffen ist.3,4
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Wie verläuft eine endokrine Orbitopathie (EO)?
EO verläuft typischerweise in zwei Phasen. In der aktiven (entzündlichen) Phase kommt es zu Beschwerden wie Rötung, Schwellung, Schmerzen, Trockenheit, Lichtempfindlichkeit oder Doppelbildern. Diese Phase dauert meist mehrere Monate. In der chronischen Phase klingen die Entzündungen ab, es können jedoch bleibende Veränderungen zurückbleiben – zum Beispiel eine Vorwölbung der Augen (Exophthalmus), eine Lidretraktion, Doppelbilder oder eine Einschränkung des Sehvermögens. Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich: Manche Betroffene haben nur leichte Beschwerden, andere entwickeln schwerere Formen. 1–3
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Können Menschen, die mit EO leben, einen „Schub“ erleben?
Ja, EO kann „ausbrechen“, d. h. die Anzeichen und Symptome können zurückkehren oder sich verschlimmern. In einer Studie traten bei etwa 16 % der EO-Patient:innen (oder 65 von 415 Personen) Schübe auf, unabhängig davon, wie die Krankheit behandelt wurde.5
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Was sind die Ursachen für EO?
EO tritt auf, wenn das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise die Muskeln und das Gewebe um die Augen herum angreift.1 Diese Immunreaktion führt zu Entzündungen, Schwellungen und manchmal zu einer Schädigung dieses Gewebes.1 Obwohl die genaue Ursache von EO noch nicht vollständig geklärt ist, gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung der Krankheit erhöhen können.6–8
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Wer ist gefährdet, eine EO zu entwickeln?
EO tritt am häufigsten bei Menschen mit Morbus Basedow auf, kann aber auch bei Menschen mit Hashimoto (Hypothyreose) oder ohne Schilddrüsenerkrankung auftreten.9–11 Rauchen erhöht das Risiko und den Schweregrad einer EO erheblich. Frauen erkranken häufiger an EO als Männer und EO tritt in der Regel bei Menschen über 40 Jahren auf.5–7
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Wer behandelt EO?
Wenn möglich sollten Endokrinolog:innen und Augenärzt:innen (Ophthalmolog:innen) oder Augenchirurg:innen eng zusammenarbeiten, um EO zu behandeln.12 Möglicherweise werden Sie an ein spezialisiertes Zentrum überwiesen, um eine korrekte, rechtzeitige Diagnose und Behandlung sicherzustellen.
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Wie wird EO diagnostiziert?
EO wird in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Tests wie CT- oder MRT-Scans zur Beurteilung des Gewebes um die Augen herum diagnostiziert.13 Bluttests zur Überprüfung der Schilddrüsenwerte und Antikörper können helfen, einen autoimmunen Zusammenhang mit der Schilddrüse zu bestätigen.14
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Kann EO behandelt werden?
Ja, EO kann behandelt werden. Ein frühzeitiges Eingreifen kann helfen, die Symptome zu kontrollieren und ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Die Behandlung kann Medikamente und in einigen Fällen auch eine Operation umfassen.15
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Kann EO noch behandelt werden, wenn sie vor einiger Zeit diagnostiziert wurde und/
oder jetzt „inaktiv“ ist?Ja, EO kann jederzeit behandelt werden, unabhängig davon, wie lange die Diagnose zurückliegt oder welche Symptome auftreten.
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Ist EO ein Symptom von Morbus Basedow?
Viele Menschen denken, dass Morbus Basedow und EO dasselbe sind. Das liegt daran, dass Menschen oft an beiden Krankheiten gleichzeitig leiden, aber EO und Morbus Basedow sind zwei verschiedene Erkrankungen, die unterschiedlich behandelt werden müssen.16,17 Bei Morbus Basedow greift das Immunsystem des Körpers die Schilddrüse an. Bei EO greift das körpereigene Immunsystem das Gewebe hinter den Augen an.18
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Was ist Morbus Basedow?
Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Schilddrüse angreift und eine Überfunktion verursacht. Dies wird als Hyperthyreose bezeichnet. Die überaktive Schilddrüse produziert mehr Schilddrüsenhormone als der Körper benötigt, was eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen kann.17
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Was sind die Ursachen von Morbus Basedow?
Morbus Basedow wird durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht. Der Körper produziert Antikörper, die als Schilddrüsen-stimulierende Immunglobuline (TSI) bekannt sind und sich fälschlicherweise gegen die Schilddrüse richten, wodurch diese übermäßige Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert.17 Während der genaue Auslöser unbekannt ist, können genetische Faktoren, Stress, Infektionen und Umweltfaktoren eine Rolle spielen.17
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Was sind die Symptome von Morbus Basedow?
Die Symptome von Morbus Basedow können variieren, umfassen aber häufig Gewichtsverlust, schnellen oder unregelmäßigen Herzschlag, Hitzeunverträglichkeit, Schwitzen, Angstzustände, Zittern und Müdigkeit. Unbehandelt kann Morbus Basedow zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.17
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Kann Morbus Basedow behandelt werden?
Ja, Morbus Basedow kann behandelt werden. Zu den gängigen Behandlungen gehören Medikamente, die die Produktion von Schilddrüsenhormonen verringern und eine radioaktive Jodtherapie, die überaktive Schilddrüsenzellen zerstört.19 In einigen Fällen wird eine chirurgische Entfernung der Schilddrüse empfohlen werden.20 Wichtig: Die Behandlung von Morbus Basedow behandelt nicht EO, beide Erkankungen erfordern unterschiedliche Behandlungen.
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Was ist EO und wie hängt EO mit Morbus Basedow zusammen?
EO ist eine Autoimmunerkrankung, die häufig bei Menschen mit Morbus Basedow auftritt.1 Bei EO greift das Immunsystem das Gewebe um die Augen an, was zu Symptomen wie vorgewölbten Augen, Trockenheit und Sehveränderungen führt. Nicht jeder, der an Morbus Basedow erkrankt ist, entwickelt auch EO, aber die beiden Erkrankungen sind miteinander assoziiert.1 EO und Morbus Basedow sind unterschiedliche Erkrankungen, die eine unterschiedliche Behandlung erfordern.15,16
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Referenzen
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